allesdichtmachen
Hinter den Hashtags #allesdichtmachen, #niewiederaufmachen und #lockdownfürimmer stehen einige Schauspieler und Künstler, die sich in Videos über die Corona-Maßnahmen kritisieren. Erst habe ich das für eine gut gemacht Werbeaktion gehalten, muss aber auch eingestehen, dass die Videos nicht mehr so lustig sind, wenn man da mal eine Nacht drüber geschlafen hat.
Da die Seite https://allesdichtmachen.de, die für die Videos wohl verantwortlich war/ist, ist mittlerweile vom nicht mehr erreichbar und leitet auf 127.0.0.1
weiter. Die rund 50 Videos kann man, wenn man will, aber auch auf dem YouTube-Kanal von allesdichtmachen anschauen: YouTube-Kanal allesdichtmachen.
Gestern Abend habe ich ja noch gedacht: “Geile Aktion! Einiges bissel übertrieben und hart an der Grenze. Aber trotzdem gut gemacht.” Heute jedoch muss ich aber sagen, dass die Aktion wohl doch ein Schuss in den Ofen war. Nicht im Sinne, dass man die Maßnahmen nicht kritisieren oder diskutieren darf, soll oder muss, sondern in der Hinsicht, dass sich viele der Querdenker und Verschwörungstheoretiker nun die Videos zu eigen machen und behaupten, dass das ja genau das sei, was wie Leerdenker schon seit Monaten behaupten.
Der Tagesspiegel zum Beispiel schreibt:
Die Videos enthalten Botschaften, wie man sie von Querdenken-Demos kennt: Die Pandemie sei Panikmache, die Medien seien gleichgeschaltet, die Bundesregierung regiere autoritär.
Ja, die Kulturbranche leidet seit mehr als einem Jahr, etliche stehen vor dem Ruin, die Hilfen sind unzureichend. Aber diese Aufnahmen zeigen privilegierte, gut verdienende Menschen, viele von ihnen sind etablierte „Tatort“-Darsteller. Ist ihre Teilnahme ein Zeichen von Zivilcourage oder nicht eher von Wohlstandsverwahrlosung?
Hier muss ich dem Autor zustimmen. Wer Geld und Wohnung und Villa viel Platz hat, der hat leicht reden. Man hätte die Kritik besser verpacken müssen. Wie? Das weiß ich leider auch nicht. Doch so wie es gemacht wurde, ist es nicht so gut angekommen, wie es wohl gedacht war. Aufmerksamkeit hat es aber in jedem Fall erzeugt. So viel Aufmerksamkeit und Kritik, dass einige Schauspieler ihre Videos auch schon wieder zurückgezogen haben.
Man darf und sollte sich kritisch mit der Thematik SarsCov2 und Covid19 auseinandersetzen dürfen. Man muss es sogar tun! Aber bitte nicht auf diese Art und Weise. Man darf gerne geteilter Meinung sein und ich will gar nicht bestreiten, dass ich einige der Videos gut finde, die meisten davon sind mir dann doch zu tief und zu schräg (1, 2, 3, 4).
Daher möchte ich hier den Tweet von Jan Böhmermann einbinden, in dem er die ARD-Dokumentation Station 43 - Sterben verlinkt hat.
Bleibt gesund, lasst euch Impfen und haltet euch an die Regeln. Man muss nicht alles gut finden, man muss aber auch nicht ohne Maske auf der Straße rumlaufen und sich oder andere anstecken.
Beitrag 80 der #100DaysToOffload Herausforderung.
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Letzte Aktualisierung am 28 Jul, 2021 23:03